21.09.2021 | 05:30
E.ON, Nordex, RWE - Stromausfalltest über Weihnachten 2021?
Es ist nicht lang her, da wurde die deutsche Politik von der Corona-Pandemie auf dem falschen Fuß erwischt und mit ihr auch die Bevölkerung. Dabei hätte alles ganz einfach sein könnten. Hätte jeder Bürger zehn Masken und andere Dinge Zuhause gehabt, dann wären die neuen Umstände einfacher zu bewältigen gewesen. Aber seien wir ehrlich, wir hätten die Warnung vor einer Pandemie wahrscheinlich nicht allzu ernst genommen. Die Bevölkerung im Ahrtal sammelte jüngst im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe eine neue Erfahrung: ohne Strom eine Sondersituation zu meistern. Ende 2022 wird Deutschland aus der Kernkraft ausgestiegen sein und damit werden mehr als 10% der nationalen steuerbaren Stromversorgung wegfallen. Die Sorgen vor einem flächendeckenden Stromausfall nehmen zu. Was würde es für die Bürger bedeuten, wenn sie wohlmöglich mehrere Tage keinen Strom hätten? Wird es nicht Zeit für einen nationalen Stromausfalltest, damit wir die Schwachstellen unseres Systems kennenlernen und vorbereiten können?
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Autor:
Mario Hose
ISIN:
E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Mario Hose
In Hannover geboren und aufgewachsen, verfolgt der Niedersachse die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus. Als leidenschaftlicher Unternehmer und Kolumnist erklärt und vergleicht er die verschiedensten Geschäftsmodelle sowie Märkte für interessierte Börsianer.
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Deutscher Alleingang mit Folgen
Als sich am 11. März 2011 im japanischen Fukushima ein Unfall im Atomkraftwerk ereignete, zögerte Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht lange und beschloss den Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland. Seitdem kennen E.ON und RWE die Sorgen der Menschen, dass ein Stromausfall in Deutschland droht. Nutznießer dieser Entscheidung sind vor allem die Hersteller von Anlagen für die Gewinnung von erneuerbaren Energien, wie der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex.
Niemand hat einen realisierbaren Plan
Wer am Sonntagabend das dritte Triell um die Gunst der Wähler für die Bundestagswahl 2021 verfolgt hat, dem dürfte spätestens seitdem klar sein, dass es mit der Energieversorgung in Deutschland eng wird. CDU/CSU-Kanzlerkandidat Armin Laschet brachte wiederholt zum Ausdruck, dass die Reihenfolge der Abschaltung der Kraftwerke falsch organisiert wurde und aufgrund der CO2-Emissionen eigentlich zuerst Kohle- statt Kernkraftwerke vom Netz genommen werden müssten. Olaf Scholz von der SPD drängt darauf, dass umgehend mehr Flächen für erneuerbare Energien bebaut werden sollen. Wie sich eine von Annalena Baerbock als Vertreterin der GRÜNEN geforderte Verkürzung der Lauftzeitdauer von deutschen Kohlekraftwerken von 2038 auf 2030 realisieren lässt, ließ die Kandidatin offen.
Ohne die europäischen Nachbarn wird es dunkel
Dem Zuschauer bleibt letztlich nichts anderes übrig, als den drei Vertretern der Parteien zu glauben, dass die zu erwartende Energielücke für Kunden in Deutschland künftig durch aus dem Ausland zugekaufte Energie geschlossen werden wird. Ob dies klappen kann, steht noch in den Sternen. Letztlich hat das deutsche Netz zwei Probleme: Speicherung und Transport der Energie. Selbst wenn die Quellen erneuerbarer Energien theoretisch ausreichend sind, bedeutet es nicht, dass die Energie auch bei Bedarf in ausreichender Menge abrufbar wäre.
In windarmen Wintermonaten, bei geringen oder gar keinen Sonnstunden, ist das Risiko besonders groß, dass nicht ausreichend Strom aus nationalen Quellen zu den Kunden gelangen kann. Zu glauben, dass die Wetterbedingungen in angrenzenden Nachbarländern in diesen Momenten anders wären, ist jedoch naiv oder grob fahrlässig. Der zusätzlich benötigte Strom in Deutschland wird somit aus steuerbaren Atom- und Kohlekraftwerken aus dem Ausland bezogen werden müssen und es bleibt zu hoffen, dass die Nachbarländer den Strom in dem entsprechenden Augenblick auch liefern können und nicht selbst benötigen.
Weihnachten mal wieder anders
Aber was ist, wenn es schief geht und Deutschland in den Wintermonaten einen unkontrollierten Stromausfall erleben muss? Wäre es nicht an der Zeit, die Bevölkerung hierzulande auf einen mehrtägigen Ausfall der Energieversorgung vorzubereiten? Wann wäre ein geeigneter Termin? Möglicherweise wären die Weihnachtsfeiertage besonders geeignet. Dann sitzen Familien zusammen und könnten füreinander sorgen. Die Wirtschaft befindet sich zu dieser Zeit weitestgehend im Ruhezustand. Die Beeinträchtigung wäre deshalb nicht besonders groß.
An dieser Stelle ist natürlich nicht zu erwarten, dass Vorfreude ausbricht. Nach all den negativen Überraschungen zu nicht-funktionierenden Frühwarnsystemen im Katastrophenfall bzw. während der Corona-Pandemie wären ein paar besinnliche Weihnachtsfeiertage bei echtem Kerzenschein, ohne Heizung, klingelndes Handy und Strom jedoch das kleinere Übel, oder?
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