04.12.2020 | 05:40
MPH Health Care, MS Industrie, USU Software: Diversifikationsmöglichkeiten zum Jahreswechsel
Die Experten von GBC Research haben die jüngsten Unternehmensdaten von MPH Health Care, MS Industrie und USU Software genauer unter die Lupe genommen und bewertet. Zum Jahresausklang bieten die Informationen der Experten einen Einblick in die Potenziale dieser Gesellschaften und können eine Entscheidungsgrundlage für eine Anpassung der Anlagestrategie bieten. Durch die Erhöhung der Geldmenge im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Auswirkungen der Corona Pandemie, können Firmenanteile von deutschen Unternehmen eine attraktive Alternative zu FIAT-Währungen sein.
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Autor:
Mario Hose
ISIN:
DE000A289V03 , DE0005855183 , DE000A0BVU28
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Der Autor
Mario Hose
In Hannover geboren und aufgewachsen, verfolgt der Niedersachse die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus. Als leidenschaftlicher Unternehmer und Kolumnist erklärt und vergleicht er die verschiedensten Geschäftsmodelle sowie Märkte für interessierte Börsianer.
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MPH Health Care AG - Kursziel leicht reduziert und Rating bestätigt
Die MPH Health Care AG ist als ein in Berlin ansässiges Unternehmen auf die Bereiche Pharma und Patientenversorgung spezialisiert. Der strategische Fokus der Unternehmensgruppe liegt auf den Therapiegebieten „chronische Erkrankungen“ und „Ästhetik“. Es wird erwartet, dass diese Segmente an der zukünftigen Entwicklung des deutschen Gesundheitsmarktes partizipieren und entsprechendes Wachstum generieren. Über die börsengelistete Tochtergesellschaft HAEMATO AG wird dabei der Speciality Pharma-Bereich mit sehr wachstumsstarken Therapiegebieten abgedeckt. Das Kliniksegment mit dem Geschäftsschwerpunkt Schönheitschirurgie ist in der Tochtergesellschaft M1 Kliniken AG gebündelt. Seit dem Geschäftsjahr 2015 ist die CR Capital Real Estate AG in den MPH-Konsolidierungskreis einbezogen. Die MPH-Gruppe wird das Know-how der CR-Gruppe für den Aufbau von Gesundheitsimmobilien nutzen.
Die operative Entwicklung der MPH Health Care AG war in den vergangenen Berichtsperioden von einer rückläufigen Kursentwicklung und damit von negativen Zeitwertveränderungen der beiden Beteiligungen M1 Kliniken AG und HAEMATO AG geprägt. In den ersten sechs Monaten reduzierte sich der Anteilswert der gehaltenen M1 Aktien um -39,88 Mio. EUR und der HAEMATO-Aktien um -1,43 Mio. EUR. Dem steht ein Anstieg des Aktienkurses an der Beteiligung CR Capital Real Estate AG in Höhe von 4,30 Mio. EUR gegenüber. In Summe weist die MPH Health Care AG daher ein negatives EBIT in Höhe von -32,92 Mio. EUR und ein Nachsteuerergebnis in Höhe von -32,66 Mio. EUR aus.
Die Analysten von GBC Research haben die MPH Health Care AG über einen Sum-of-Parts-Ansatz bewertet, im Rahmen dessen haben sie den Wertansatz der beiden börsennotierten Beteiligungen sowie den IFRS-Wertansatz der nicht börsennotierten Beteiligungen herangezogen haben. Der faire Wert je MPH-Aktie beläuft sich gemäß dieses Bewertungsansatzes auf 81,85 EUR. Bei einem MPH-Aktienkurs in Höhe von 22,60 EUR lautet ihr Rating unverändert ‚Kaufen‘.
MS Industrie AG - Prognosen und Kursziel bestätigt
Die MS Industrie AG mit Sitz in München ist die börsennotierte Muttergesellschaft einer fokussierten Industriegruppe mit den Geschäftsfeldern Antriebstechnik und Ultraschalltechnik. Zu den wesentlichen Kundenbranchen zählen die weltweite Nutzfahrzeug- und die Pkw-Industrie, gefolgt von der Verpackungsmaschinenindustrie und dem allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau. Im Rahmen ihrer Strategie konzentriert sich die MS Industrie AG auf vorwiegend organisches Wachstum und Beteiligungen innerhalb der bestehenden industriellen Kernkompetenzen, flankiert durch Engagements im industriellen Immobiliensektor sowie ergänzende Dienstleistungen.
Wie von den Analysten von GBC Research erwartet, hat die MS Industrie AG in den ersten neun Monaten 2020 einen Umsatzrückgang auf 118,3 Mio. EUR (VJ: 174,7 Mio. EUR) hinnehmen müssen. Teilweise war dieser Umsatzrückgang dem Wegfall des im vergangenen Geschäftsjahr veräußerten Powertrain-Geschäftes in den USA geschuldet, wodurch sich die Umsatzbasis um 22,9 Mio. EUR verringert hatte. Parallel dazu war ein Umsatzrückgang in Höhe von 33,5 Mio. EUR den negativen Effekten aus der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zuzuordnen. Diesbezüglich hatten die wichtigsten Kunden der MS Industrie AG über mehrere Wochen hinweg Werke geschlossen, was auch bei der Gesellschaft zu einer deutlichen Reduktion der Produktion geführt hatte.
Das von GBC Research im Rahmen des unveränderten DCF-Bewertungsmodells ermittelte Kursziel in Höhe von 1,90 EUR je Aktie behält jedoch weiterhin seine Gültigkeit. Ausgehend vom aktuellen Aktienkurs in Höhe von 1,64 EUR liegt ein Kurspotenzial in Höhe von 15,9% vor und daher vergeben die Experten unverändert das Rating ‚Kaufen‘.
USU Software AG - Organisch weiterhin deutlich stärker als der Markt
Die USU Software AG und ihre Tochtergesellschaften entwickeln und vertreiben Softwarelösungen für wissensbasiertes Servicemanagement. Das Leistungsspektrum umfasst dabei Lösungen für das strategische und operative IT- & Enterprise Servicemanagement. Kunden erhalten eine Gesamtsicht auf ihre IT-Prozesse sowie ihre IT-Infrastruktur und sind in der Lage, Services transparent zu planen, zu verrechnen, zu überwachen und zu steuern. Im Bereich Software-Lizenzmanagement gehört USU dabei zu den führenden Herstellern weltweit. Im Kompetenzfeld Digital Interaction bietet die USU Lösungen und Beratungsleistungen für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Diese automatisierten Service-Abläufe stellen Wissen aktiv für alle Kommunikations-Kanäle und Kundenkontaktpunkte in Vertrieb, Marketing und Kundenservice bereit.
Das Portfolio der USU-Gruppe wird durch Software für Industrial Big Data sowie das Service-Segment mit Systemintegration und individuellen Anwendungen komplettiert. Zum internationalen Kundenkreis der USU-Gruppe gehören inzwischen über 1.000 Unternehmen, darunter beispielsweise Allianz, Baloise Group, BOSCH, BMW, Daimler, Deutsche Telekom, DEVK, EDEKA, Heidelberger Druckmaschinen, Jacobs Engineering, Jungheinrich, Poste Italiane, Texas Instruments, VW, W&W oder ZDF. Auch mit der Veröffentlichung der 9 Monatszahlen hat die USU Software AG aufgezeigt, dass die Geschäftsentwicklung gegenüber den möglichen negativen Effekten der aktuellen Covid-19-Pandemie vergleichsweise immun ist. In den ersten neun Monaten kletterten die Umsatzerlöse um 13,3% auf einen neuen Rekordwert von 77,86 Mio. EUR gegenüber im Vorjahr von 68,71 Mio. EUR, wobei die Gesellschaft in 2020 in jedem Quartal ein Umsatzwachstum erzielt hat.
Die erneute Prognoseanpassung hat als Resultat einen Anstieg des von GBC Research im Rahmen des DCF-Bewertungsmodells ermittelten fairen Wertes je Aktie auf 25,50 EUR von bisher 22,00 EUR erhöht. Zusätzlich zur Prognoseerhöhung haben die Experten das Umsatzwachstum in der Stetigkeitsphase des Bewertungsmodells auf 7,0% von bisher 5,0% erhöht und liegen damit näher an der von der Gesellschaft anvisierten Wachstumsdynamik von 10,0%. Ausgehend von einem aktuellen Kurspotenzial in Höhe von 9,4% lautet das aktuelle Rating weiterhin ‚Halten‘.
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